Havannas dunkle Seiten

Kuba bedeutet für viele Menschen "Zigarren", "Farben", Che Guevara". Jedoch sind wir bei unseren Wanderungen durch die Stadt und übers Land auf einige Kehrseiten dieser Begriffe gestossen.


Eine Strassenecke in Alt-Havanna diente als Kulisse für die kubanische Version von DSDS. Wie vor Ort zu sehen war, wurde gerade so viel hübsch bunt angemalt, dass das gewünschte Bild von Kuba in der Kamera eingefangen wurde.


Dieses Bild stellt ein extremes Beispiel dar. Havanna selbst hatte meist saubere Luft.

Auf der anderen Seite des Hafens rauchten jedoch schwarze Ölraffinerieschlote Tag und Nacht. Auch als wir über Land fuhren, war in bestimmten Gegenden ein starker Benzingeruch wahrnehmbar, welcher aus den naheliegenden Raffinerien stammte.

Aber da das Land durch Sanktionen abgeschottet ist... wer sollte sich international über die nationale Umweltverschmutzung beschweren, solange sie bleibt, wo sie ist?


Als ich zur Entspannung nahe bei Alt-Havanna herumstreifte, stiess ich auf schwarze Punkte in einer Hafenwand. Nach ein wenig Betrachtung und Überlegung bekam ich eine Gänsehaut. Um sicher zu gehen, befragte ich Einwohner nach der Herkunft der Löcher:

Nach der Revolution 1959 wurden Anhänger des ehemaligen Präsidenten Fulgenico Batista im Hafengelände nahe Alt-Havanna an die Wand gestellt und erschossen. Das letzte Bild der Reihe stellt sozusagen einen "letzten Blick auf Havanna" dar.

Seit dieser Entdeckung sehe ich die "Che"- Bilder auf T-Shirts, Postern, Fahnen etc. etwas ambivalenter. Die kubanische war definitiv keine samtene Revolution.